Volltreffer für Polen!

Fast eine Fußballmannschaft (10 Personen) bestehend aus Mitgliedern und Freunden des Vereins konnte sich schon vor der EM von der Gastfreundlichkeit Polens überzeugen. Der Besuch der polnischen Partnerstadt der Verbandsgemeinde Westerburg,  Nowa Wieś Wielka, war für alle ein echter Volltreffer.

Start der Reise war an Christi Himmelfahrt, so dass die Reisetruppe ein verlängertes Wochenende in Polen verbringen konnte. Nach einer ruhig verlaufenden Hinreise kam man schon am späten Nachmittag in der Pension in Inowrocław, ein Ort in der Nähe von Nowa Wieś Wielka, an. So blieb schon Zeit für einen Bummel durch den an die Pension grenzenden Kurpark und den Besuch eines malerischen Cafés. Danach ging es zum Abendessen zur ersten Verabredung mit drei jungen Polen aus Nowa Wieś Wielka, die extra nach Inowrocław gekommen waren. Man traf sich in einem chinesischen Restaurant und die Gäste bekamen ihren ersten Vorgeschmack auf die großen polnische Portionen.

Am ersten Tag stand ein Kultur auf dem Programm. Zunächst besuchte man die Salinen in Inowrocław, das ein bekanntes Solbad ist. Danach ging es nach Bydgoszcz (ehem. Bromberg). Die Reisegruppe war beeindruckt von der Stadt an der Weichsel. Mit persönlichen „Reiseführern“ aus Nowa Wieś Wielka, deren Erläuterungen übersetzt wurden durch Isabella Seidel, wurde das Viertel Bromberger Venedig, die Mühleninsel und die Altstadt begangen. Im Anschluss fuhren Gastgeber und Gäste in die ebenfalls an der Weichsel gelegene Stadt Toruń (ehemaliger deutscher Name: Thorn), wo noch mehr Sehenswürdigkeiten warteten. Nach der Stärkung in einem Piroggenrestaurant entdeckten die deutschen Gäste die wunderschöne Altstadt und warum die Stadt nicht umsonst die „Perle der nördlichen Gotik“ genannt wird.

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Am nächsten Tag hatten die Besucher die Möglichkeit, die Gemeinde Nowa Wieś Wielka und deren Bürger näher kennenzulernen. Am Morgen wurde die Gruppe zuerst vom Bürgermeister Wojciech Oskwarek herzlich begrüßt . Er überreichte GudrunThiebaut stellvertretend für alle Gäste ein Brot, ein traditionelles Willkommensgeschenk in Polen. Danach besuchte man zusammen das Jubiläumsfest der Grundschule. Hier gab es musikalische Darbietungen der Schüler wie auch des Frauenchors.  Der Vereinsvorsitzende Wolfgang Thiebaut ergriff die Gelegenheit, einen Dank für den freundschaftlichen Empfang auszusprechen und betonte, dass er sich insbesondere freue, wenn die anwesenden Schüler auch einmal Westerburg einen Besuch abstatteten. Umso größer war die Freude, als einige spontan zusagten! Übersetzt wurde die Rede wieder von seiner Stellvertreterin, Isabella Seidel. Danach führte der Direktor der angeschlossenen Realschule die Besucher durch seine gut ausgestattete Schule und beantwortete die Fragen der interessierten Gäste.

Im Gemeindeamt wurde daraufhin zu einem reichhaltigen „Imbiss“ eingeladen und die Gäste bemühten sich nach Kräften neben dem geschenkten Brot auch die anderen Leckereien vollständig zu verzehren. Als „Nachtisch“ überreichte Wolfgang Thiebaut den Gastgebern Westerwälder Spezialitäten: Schnaps aus hiesigen Brennereien.

Weiter ging es zu dem ansässigen Unternehmen OLPP, Polens zweitgrößtes Lagerungs- und Verteilungszentrum für Mineralölprodukte. Der Direktor selbst fuhr mit den Besuchern im Kleinbus über das 85 ha große Gelände und präsentierte das Unternehmen.

Anschließend kam EM-Feeling auf: Beim Kicken auf dem neuen Kunstrasenplatz von Nowa Wieś Wielka wurde sich etwas Bewegung verschafft. Beim fröhlichen, spontanen Elfmeterschießen konnte aber - ganz im Sinne der Freundschaft - kein Gewinner ermittelt werden.

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Dass die polnische Küche sowohl in Qualität und auch Quantität überzeugt, wussten die Westerwälder ja spätestens schon nach dem mittäglichen Imbiss. Die Erwartungen wurden aber schon wieder beim Besuch eines ansässigen Bio-Bäckers übertroffen. Nach einer Backvorführung überraschte man die Gäste mit einer Kuchentafel voller süßer Hochgenüsse.

So gestärkt fuhr man dann nach Brzoza, einem Ort der Gemeinde Nowa Wieś Wielka. Man führte die Besucher zu dem wieder errichteten Denkmal für die in Brzoza beim Großpolnischen Aufstand Gefallenen. In einer Schweigeminute hielten die Anwesenden inne und gedachten diesem dunklen Kapitel der gemeinsamen Geschichte.

Anschließend ging es zu der örtlichen, nach dem polnischen Papst benannten Realschule. Der Direktor begrüßte die Gäste, die das erst fünf Jahre junge Gebäude besichtigten konnten.

Unweit davon gab es die nächste Attraktion. Nach einem Spaziergang gelangte die Gruppe zu dem ersten und bisher einzigen Meridiandenkmal in Polen. Hier wurde mit einer Steinskulptur der genaue Schnittpunkt 53° Nord, 18° Ost markiert.

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Wie zuvor auf dem Sportplatz bewiesen die Gastgeber im Anschluss auch auf einem nahe gelegen Grillplatz Geschick: Das vorbereitete Essen war sowohl ein Augen- als auch ein Gaumenschmaus. Mitten in der Natur klang der Tag bei tollem Wetter, wunderbarem Essen und viel Gelächter aus. Hier wurde auch bereits der Gegenbesuch der polnischen Freunde beschlossen, der im Folgejahr stattfinden soll.

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Mit unvergesslichen Eindrücken und Erinnerungen im Gepäck traten die Westerburger am nächsten Tag die Heimreise an und waren sich sicher, dass sie gerne wieder kommen würden.